Die Anfänge
Im Vergleich mit heute war Fernsehen in den 70-er Jahren viel bescheidener. Wer damals dieses Medium nützen wollte, musste eine Antenne aufs Dach oder im Estrich installieren lassen und konnte lediglich einige wenige Programme empfangen. So entstand nach und nach ein eigentlicher Antennenwald, der fürs Dorfbild eigentlich nicht erwünscht war. Weil mit einem Kabel der Empfang verbessert werden konnte, begann in den 80er Jahren ein regelrechter Boom beim Kabelfernsehen. Dort wo solche Netze in Betrieb gelangten, konnten gleichzeitig die unschönen Antennen abgebaut werden.
Oktober 1978
Im Oktober 1978 gelangte die Firma Wiedmann – Dettwiler aus Balsthal erstmals an den Gemeinderat und orientierte über eine geplante Erschliessung der Gemeinden rund um den Lindenberg und den Bau einer Empfangs – und Sendeanlage oberhalb von Schongau.
Juni 1982
Die Gemeinde Sarmenstorf bildete einen Ausschuss mit 10 Personen, welche die Genossenschaft und die Statuten vorbereiteten. Am 6. Juni 1982 wurde im Sitzungszimmer des Gemeinderates die Kabelfernseh-Genossenschaft Sarmenstorf gegründet. Für den Vorstand Hansueli Kündig, Thomas Baur, Giulio Rezzoli, Guido Baur und Anton Hess begann eine sehr intensive Zeit. Die Finanzierung stellte sich dabei als Knackpunkt heraus.
Weil die Genossenschaft keine Sicherheiten anbieten konnte, erhielt die KGS nur mit einer Bürgschaft von der Bürgschaftskasse bei den Banken einen Kredit.
Anschlussverträge
Nach einer Informationsveranstaltung und Zustellung von Informationen in alle Haushalte begannen die zwei beauftragten Werber Hans Müller und Anton Widmer mit Hausbesuchen mit dem Ziel, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Anschlussverträge abzuschliessen. Die Anschlussverträge und die damit verbundenen Anschlussgebühren waren essentiell für die Finanzierung des Kabelnetzes.
August 1982
Am 18. August 1982 wurde mit der Firma Wiedmann – Dettwiler ein Werkvertrag unterzeichnet, welcher zum Ziel hatte, alle bewohnten Liegenschaften zu erschliessen. Die Arbeiten wurden im Sommer 1984 abgeschlossen und die erste Generalversammlung konnte am 26. April 1985 abgehalten werden. Während mehreren Jahren war die finanzielle Situation der Genossenschaft sehr prekär und auch ein Verkauf wurde in Erwägung gezogen. Die Mehrheit des Vorstandes war aber entschlossen, mit Engagement, Risiko und Mut an der KGS festzuhalten und irgendwie über die Runden zu kommen. Dies hat sich gelohnt, denn durch die Zunahme der Bautätigkeit und alljährlichen neuen Abonnenten, verbesserte sich die Situation allmählich und so war es schliesslich möglich geworden, die Bankschuld vollständig zu amortisieren.
1991
Die Firma Helvesat übernahm im Jahre 1991 Wiedmann – Dettwiler und für die KGS änderte sich nicht nur der Lieferant des Signals, sondern auch Neuerschliessungen und Erweiterungen wurden neu von Helvesat durchgeführt.
1995
Bereits vier Jahre später, im Jahre 1995, ging die Helvesat an die Cablecom und wir hatten schon wieder einen „neuen“ Signal-Lieferanten. Ab diesem Zeitpunkt hat die KGS den Unterhalt und Netzausbau selber in die Hand genommen. Baur TV hat das KGS-Netz kontinuierlich ausgebaut und erneuert, so dass wir heute einen sehr hohen Standard haben. Dank der Top-Qualität haben wir sehr wenige Störungen und somit wird die Kasse entsprechend weniger belastet.
1998
Im Jahre 1998 öffnete sich der Schweizer Telekom-Markt und mit der steigenden Beliebtheit des Internets, wandelte sich das Kabelnetz von einem Ein- zu einem Zwei-Weg Kommunikations-Netz. Diese Änderung bedeute für die KGS eine grosse Investition und wir haben verschiedene Teile mit Glasfasern ausgebaut. In der Zwischenzeit haben sich die Dienstleistungen auf dem Telefon- und Kabelnetz konvergiert und auf beiden Netzen kann man Fernsehsender empfangen, im Internet surfen und telefonieren.
2011
Der Signallieferant hat sich seit 1995 nicht mehr geändert, auch wenn sich die Besitzverhältnisse mehrmals und der Name 2011 von Cablecom zu upc cablecom und im Jahre 2016 zu upc geändert haben.
2011 war das KGS-Netz schon lange ein Kommunikations- und kein reines Fernsehnetz mehr. Aus diesem Grund wurde Fernseh aus dem Name der Genossenschaft gestrichen.
2020
Die UPC-Besitzerin Liberty Global kauft im November 2020 den Schweizer Telecom Anbieter Sunrise. Die beiden Marken UPC und Sunrise bleiben weiterhin bestehen.
2022
Obwohl die Eigentümer von UPC die Telecom Firma Sunrise gekauft haben, tritt das fusionierte Unternehmen künftig nur mit der Marke Sunrise auf.
Folglich wird auch die upc Artischocke verschwinden.
01. Juli 2024
Das Kabelnetz wurde an unseren langjährige Partner Sunrise verkauft.



